9. März 2023 - 2. April 2023
"Den fragilen Blättern – sie sind nicht reproduzierbar und daher Unikate – steht in der Ausstel-lung eine Serie von Aluminiumgüssen gegenüber. Auch sie hat ihre Wurzeln in Island: kap-penthuler / federer haben Strandgut gesammelt. Dazu gehören in Island wie anderswo so-wohl natürliche Fundstücke wie angeschwemmtes Holz oder Muscheln als auch Zeugnisse der Zivilisation wie ein Kanister oder ein Schlauch. Durch die Transformation der Objekte in Aluminium ist nicht mehr zu erkennen, ob das ursprüngliche Material Holz oder Knochen war, ob Kalk oder Kunststoff. Die Objekte gleichen sich in ihrer Wertigkeit und sind zugleich rätselhaft und vieldeutig. Ein durch Verwesung und Witterung verwandelter Fisch wirkt wie ein bizarres Monster, ein ausgefranstes Schiffstau mutet wie der Halsschmuck eines Gigan-ten an. Die Objekte antworten der unermesslichen Grösse und Kraft der Sonne mit ihrer ei-genen kleinen und doch starken physischen Präsenz." Kristin Schmidt Co-Leitung Kulturförderung Stadt St. Gallen